Freitag, 15. Oktober 2010

VerkehrsteilnehmerInnen


Ueber den Verkehr hier in Nepal koennte man einen Film drehen oder ein Buch schreiben. Es ist fuer eine Schweizerin einfach unglaublich:-) Das schlimmste Verkehrschaos war in Kathmandu. Pokhara ist im Vergleich ziemlich geordnet. Aber trotzdem muss ich mehrmals taeglich den Atem anhalten und ich staune immer wieder wie das hier funktioniert... 
Tiere gehoeren hier ebenso in den Verkehr, wie Fussgaenger, Velos, Autos, Busse, Lastwagen und vor allem viele, viele Motorbikes.
Ich bin oft nicht sicher, ob Nepali den Unterschied zwischen einer Hupe und einer Bremse kennen! Aber im Zweifelsfall wird auf jedenfall gehupt!!! 
Grundsaetzlich herrscht in diesem Land glaub ich Linksverkehr. Es kommt aber nicht selten vor, dass einem ein entgegenkommendes Fahrzeug auf der eigenen Fahrspur entgegenkommt. Aber fuer solche Faelle gibt es ja Hupen!
Es ist sehr schwierig, das Chaos auf einem Foto festzuhalten. Aber ich probiers einmal...



An vielen Lastwaegen ist hinten angeschrieben 'Horn please'. Aber das ist in meinen Augen unnoetig, weil sowieso oft dauern gehupt wird!
Fahrraeder werden manchmal zum fahren gebraucht, oft dienen sie aber auch nur als Transportmittel und sind so vollgeladen mit Gepaeck, dass es nur noch geschoben werden kann.

Motorbikes sind das Hauptverkehrsmittel. Fast alle Autos die umherfahren sind Taxis. Es gibt kaum Leute die ein Auto einfach so haben. Auf Motorbikes wird alles Moegliche transportiert. Oft werden bis zu vier Kinder darauf zur Schule gebracht. Familienausfluege macht man auch per Motorbike: der Vater faehrt, dann kommen zwei bis drei Kinder und zuhinderts sitzt die Mutter (oft im Damensitz). Helm traegt immer nur der Fahrer.


Citybus
Das Busfahren alleine wurde ein Buch fuellen! Pro Bus gibt es einen Driver und einen Kondikteur, der einkassiert. Die Busse sind sehr eng. EuropaerInnen kriegen die Beine fast nicht zwischen die Sitze und oft sind die Busse sehr vollgestopft. Es kann also durchaus vorkommen, dass man unter ein paar Taschen vergraben ist oder von nach Schweiss oder Parfum stinkenden Nepali fast verdrueckt wird. 
Die Tueren des Busses sind immer offen. So kann der Kondikteur hinauslehnen und im Vorbeifahren Werbung machen fuer seine Bussfahrt. Er schreit dauern wohin der Bus faehrt. Mit einer Hand haelt er sich fest, in der anderen hat er das einkassierte Geld und damit winkt er hinaus. Wenn jemand ein oder aussteigen will, klopft er einfach mehrmals an das Dach des Busses, so weiss der Fahrer, dass er anhalten muss.
Bushaltestellen gibt es keine. Man steht einfach an den Strassenrand und winkt oder schreit im Bus, wenn man hinaus will.
Ich glaube, die Busfahrer sind alles Schwerverbrecher. Zumindest fahren sie so als ob sie auf der Flucht waeren. So eine Busfahrt ist also eine ziemlich gefaehrliche Angelegenheit. Aber in jedem Bus ist neben dem Fahrer ein kleiner Hindu- oder Buddhatempel, der Schutz bietet. Nur zweifle ich manchmal ernsthaft, ob das genug Schutz ist....
Eine Busfahrt in Pokhara kostet zwischen 8 und 15 Rupien (15-35 Rappen)!

Strassenzustand


Ich glaube der Hauptunterschied zwischen dem Verkehr in der Schweiz und dem in Nepal ist, dass die Schweizer im Zweifelsfall ausweichen und bremsen und die Nepali bis aufs Aeusserste gehen, bevor sie reagiern. Ist nicht gerade Nervenschonend!

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