Samstag, 9. Oktober 2010

Dschungel





Zusammen mit Nico, Saskia und Anik bin ich in den Chitwan Nationalpark gereist. Dort ist richtiger Dschungel! Fuer Aufregung sorgten leider nicht die Tiger, Rhinozeroesser oder Baeren, sondern ein daemliches Moskito, das unbedingt Anik stechen musste.

Das ist eine ziemlich lange Story, aber von vorne:


Butschagali ist der Name dieses Elefantes. Nico durfte ihn waschen und sich von ihm mit dem Ruessel duschen lassen:-)

Anik und ich haben es vorgezogen, auf dem Elefanten zu reiten. Damit wir aufsteigen konnten, hat sich der Elefant hingelegt und Sunil (der Besitzer des Elefanten) machte uns ein 'Raeuberleiterli'. Er ist dann via Ruessel aufgestiegen.



Die meisten gehen im Chitwan Nationalpark auf Elefantensafari. Es ist sicherer als zu Fuss (wegen den wilden Tieren) und momentan vielerorts geeigneter als der Jeep (wegen dem Monsun ist Vieles unter Wasser). Leider waren wir gleichzeitig mit lauten, nervigen Chinesen unterwegs, die alle Tiere davonscheuchten:-(
Ein Elefant als Haustier zu haben, ist hier ganz normal. Es hat uns einfach weh getan, wenn wir sahen, wie die Elefanten gehalten werden. Ihnen werden die Vorderbeine zusammengekettet und so werden sie an einen Pfosten angebunden. Ausserdem sind viele Elefantenbesitzer grob zu den Tieren. Aber etwas anderes kann man wohl in einem Land, wo viele Leute nicht genug zu essen haben und viele Kinder nicht in die Schule gehen koennen, nicht erwarten.
Es gibt auch wilde Elefanten im Nationalpark, aber die sind selten zu sehen.
Elefantenbahnhof, Gleis 4. Bitte einsteigen!




Im November 2008 sind diese Elefantenzwillinge auf die Welt gekommen. Sie sind soooooooooooooooooooo herzig!
Elefanten sind seit jeher mein Lieblingstier. Es war sehr schoen, sie einmal live zu sehen und beruehren zu koennen!

20 000 Lakes - hierhin machten wir am Morgen frueh eine Jeepsafari. Dieser See war wunderschoen.
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Shit, dachten wir als wir den Bach vor uns sahen. Fuer unseren Driver war das aber kein Problem. Er fuhr einfach hindurch...
Tiere zu fotografieren ist ziemlich schwierig.... Auf dem Baum hocken Pfaue. Wir sahen auch verschiedene Deers, alle Sorten von Voegel, Insekten und Affen. Die Tiger, Rhinos und Baeren wollten sich uns leider nicht zeigen...
Mittelinks ist ein Krokodil zu sehen! Wir sahen verschiedene Krokodilarten. Das was man auf dem Bild sieht ist ein gefaehrliches Krokodil fuer Menschen. Es gibt aber auch Arten, die moegen kein Menschenfleisch.






Eine Kanufahrt auf dem Fluss gehoert auch dazu. Es war eine ziemlich wackelige Angelegenheit! Und ich haette wirklich nicht kippen wollen, weil ich mir ein Bad mit Krokodilen sehr ungemuetlich vorstelle...

Saskia und der Kanusteuermann


Kanus werden auch gebraucht um Fluesse zu uebequeren
Eine kurze Strecke gingen wir auch zu Fuss durch den Dschungel. Aber wegen des hohen Grases sieht man nirgendwo hin und ploetzlich steht man vor irgend einem riesigen Tier... Das ist ein ziemlich ungemuetlicher Gedanke!

Die Menschen im Sueden von Nepal auf dem Land leben ganz anders als in der Stadt! Sie wohnen in einfachen Lehmhuetten und haben weder Strom noch Wasser. Das Haus meiner Familie in Pokhara ist im vergleich sehr, sehr luxurioes! Ausserdem sind die Hitze und die Luftfeuchtigkeit hier noch viel groesser!
Vor ein paar Haeusern gibt es Wasserpumpen. Andere muessen ihr Wasser von weit her tragen.
Dieser Junge hatte einen Velounfall und sein Fahrrad war nicht mehr fahrtauglich. Wir haben ihn mit dem Jeep aufgeladen und ihn bis zum naechsten Velomech mitgenommen.
Viele Leute haben Tauben als Haustiere. Was sie wohl damit machen?

Nach zwei schoenen Tagen im Nationalpark kam dann eben die Moskitostory. In der Nacht im Hotel hat mich Anik geweckt. Sie ist aufgewacht, weil sie Schmerzen hatte am linken Arm. Und ausserdem schlief ihr dieser Arm immer ein. Ich habe mein Doktorauge aktiviert und mein Hirn eingeschaltet, aber es viel mir keine Ursache fuer dieses Leiden ein. Wir diskutierten hin und her und kamen auf keinen gruenen Zweig.. Schliesslich brachte Aspirin ein wenig Besserung und die Nacht ging ohne weitere Zwischenfaelle vorbei. Am naechsten Tag klagte Anik am Morgen immer noch, dass ihr verschiedene Koerperteile auf der linken Seite einschlafen wuerden. Aber es wurde immer weniger schlimm, je laenger der Tag dauerte. Ausserdem fuehlte sie sich ansonsten fit...
Wir haben fuer die naechste Nacht eine Dschungelnacht reserviert. Das heisst, wir fuhren mit dem Jeep in den Dschungel und uebernachteten dort mit einem Guide in einem Turm. Der Abend war sehr schoen. Ausser verschiedenen Voegel und Grillen war nichts zu hoeren... Frueh gingen wir ins Bett. Um 22 Uhr erwachte ich wieder, weil ich merkte, dass Anik wieder Schmerzen hatte und nicht schlafen konnte. Ihr begannen die Beine und der Kopf einzuschlafen. Wir diskutierten und wussten nicht weiter. An schlafen war nicht mehr zu denken. Irgendwann probierten wir es dann doch wieder, aber beide drehten sich nur im Bett hin und her. Irgendwann bin ich dann wohl doch ein bisschen eingeschlummert, aber ich wurde sofort wieder hellwach, weil ich Anik weinen hoerte. Sie sagte, ihr sei jetzt sogar die Zunge eingeschlafen. Nun fanden wir es definitv nicht mehr lustig und sie rief die Rega in der Schweiz an. Die sagten, sie haben keine Ahnung, aber wir sollen so schnell wie moeglich ins Spital gehen! Wenn Koerperteile einschlafen, ist es definitv nicht mehr lustig!
Wir weckten unseren Guide, packten unsere Sachen und nach einigen Versuchen entschied sich der Jeep doch noch anzuspringen. Der Guide fuhr wie ein Schwerverbrecher und ich hatte wirklich Angst, wir wuerden in einem Dschungelsee baden gehen anstatt ins Spital fahren... Zurueck beim Hotel gab es einen Fahrerwechsel. Von nun an war der Hotelier unser Fahrer und Begleiter. So schnell wie moeglich gingen wir ins Spital. Und als wir dort waren, bereuten wir es! Es war der absolute Horror! Ueberall stank es nach Urin, Blut, Erbrochenem und Medizin. Der ganze Boden war mit Blutflecken bedeckt, im WC kam einem die Galle hoch und die Leintuecher auf den Betten werden hoechstens einmal im Jahr gewaschen! Fuer Schweizer sind das krasse zustaende!
Aber da Aniks Zustand nicht besser war als zwei Stunden zuvor im Dschungel, mussten wir bleiben. Irgenwann einmal fand dann ein Typ der sich Doktor nannte Zeit fuer uns und stellte Anik ein paar Fragen, mass ihren Blutdruck und Puls und sagte dann er wisse auch nicht was los sein. Danke! Unser Hotelier setzte sich aber sehr fuer uns ein und bestand darauf, dass man es nicht dabei belassen sollte. Also kauften wir in der Apotheke Spritzen und die Krankenschwester nahm Aniks Blut.Das Blut werde erst am Morgen um sieben untersucht, hiess es. Anik wollte aber unter keinen Umstaenden die Nacht im Spital verbringen. Unser Hotelier ging dann zum Labor und weckte dort den Laboranten auf! Er befahl ihm, das Blut und Aniks Urin sofort zu untersuchen!
Die naechsten paar Stunden verbrachten wir im Jeep mit warten. Wir konnten sogar ein wenig lachen dabei. Aus Aniks Name wurde naemlich zuerst Alik und spaeter Anik. Als dann noch jemand auf die Idee kam, nach dem Nachnamen zu fragen, dachte sie, es sei einfacher, den Pass zu zeigen. Aber anstatt des Nachnamens, schrieben sie Sabrina (ihr zweiter Vorname). Und aus Sabrina wurde schnell einmal Sabarina. Also hiess sie nun Alik Ali Sabarina:-)
Um halb fuenf am Morgen teilten uns die Aerzte dann mit, dass mit dem Blut und Urin alles in Ordnung sei. Wenn mir mehr wissen wollen, muessen wir roentgen und das sei definitv erst nach 9 Uhr moeglich.
Also machten wir uns auf den Weg zurueck ins Hotel. Immer noch im Ungewissen und mit einschlafenden Koerperteilen. Um 6 Uhr waren wir zurueck im Hotel und legten uns fuer ein paar Stunden aufs Ohr. Im Verlauf des Vormittages entschieden wir dann, dass Saskia und Nico zurueck nach Pokhara fahren wie geplant und ich mit Anik in Chitwan bleibe und ins Spital gehe.
Der Hotelier arrangierte fuer uns einen Termin beim Neurologen und am Nachmittag fuhren wir erneut in die Stadt. Diesmal ging es aber in ein Privatspital und das sah schon ziemlich besser aus! Und der Arzt machte wirklich den Eindruck ein Arzt zu sein! Er sagte sofort, es sei womoeglich eine allergische Reaktion auf einen Moskitostich. Aber um ausszuschliessen, dass etwas im Hirn oder im Nacken nicht gut sei, sollen wir besser roentgen. Das haben wir dann gemacht und es war auf den Bildern wirklich nichts zu sehen! Welch eine Erleichterung!!! Sie erhielt also Medikamente gegen den Moskitostich und von da an wollten wir nur noch schlafen!!!



Betten in der Notaufnahme
das Labor



...es gab doch auch schoene Momente in Chitwann...


1 Kommentar:

  1. Uii Uii Uii! Hoffe, dass es Anik jetzt wieder gut geht!? Wie schön für sie, Dich an ihrer Seite zu wissen. Das ist Gold wert, in so einer Situation...
    Liebe Gruess
    Kathrin

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