Freitag, 15. Oktober 2010

Bhumdi

Gestern gingen wir nach Bhumdi. Das ist das Heimatdorf meiner Ama. Momentan ist Dasein-Festival. Das ist etwas so Kompliziertes, dass ich das nicht verstehen. In diesem Augenblick wird grad unmittelbar vor der Tuer meines Internetshops eine Ziege geschlachtet!!! Das gehoert auch dazu... Aber ich schaue lieber in den Bildschirm!
Auf jedenfall gingen wir wegen dieses Festivals nach Bhumdi zu einem Hindutempel. Da vor knapp einem Jahr die aeltere Tochter meiner Familie gestorben ist, wollten sie in ihrem Namen Geld spenden. Das ganze Dorf hat sich bei diesem Tempel versammelt. Es war ein recht komischer Anlass fuer eine Auslaenderin, die kein Nepali versteht und die Kultur nicht kennt.
Meine Familie wurde gesegnet, andere haben getanzt und gesungen, es wurde geschwatzt, einige waren mit putzen beschaeftigt, andere haben gekocht, zwei Maenner beschaeftigten sich mit Meissel und Hammer am Tempel, aus Lautsprechern kam laute, laute Musik, ein paar Ansprachen wurden gehalten, bei denen niemand zuhoerte und vor allem wurde viel geschwartet... Am Schluss spendeten meine Familie und ich das Geld im Namen der verstorbenen Tochter, es gab Milchreis zu essen und ploetzlich waren alle wie vom Erdboden verschluckt...

Wie immer, war fuer mich die Aussicht auf die Berge das Schoenste.

Links meine Ama, die anderen beiden sind ihre Schwestern
Me and Baba (und zwei neugierige Jungen...)

So wurde Milchreis gekocht
Dieser Mann war den ganzen Tag mit Hammer und Meissel beschaeftigt.
Meine Familie wurde gesegnet und als Dank fuer die Geldspende erhielten wir alle einen weissen Schal. Vor allem fuer meine Ama war es ein schwieriger Tag. Sie hat viel geweint. Der Tod ihrer Tochter ist fuer sie nach wie vor sehr schwer fassbar. Baba und Melina muessen daneben oft die Starken spielen...

Einige haben den ganzen Tag getanzt.
Me, Melina und Ama
Dipesh, seine Eltern betreiben ein kleines Restaurant unmittelbar neben Babas Shop. Er ist oft bei uns zu Hause, isst mit uns und schlaeft bei uns. Er gehoert ein bisschen zur Familie und kam auch mit nach Bhumdi.

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