Dienstag, 30. November 2010

Lamagaun

Die letzte Woche habe ich in Lamagaun bei Purna und seiner Familie verbracht. Er ist mein Trekkingguide. Weil er aber wegen eines Festivals zuerst in sein Heimatdorf musste, hat er mich eingeladen mitzukommen. Und ich bin wieder einmal auf die Welt gekommen! Wie einfach doch das Leben sein kann. Aller Luxus ist ueberfluessig! 
Ich habe die Familie sofort ins Herz geschlossen. Touristen gibt es in diesem Dorf sonst keine, aber sie haben mich aufgenommen wie eine Tochter und waren mir bei allem sofort behilflich. Ich wurde behandelt wie eine Koenigin. 
Im Dorf sind alle Leute Selbstversorger. Trotz der harten Arbeit hat man immer Zeit dem Nachbarn zu helfen oder eine Tasse Tee zu trinken! Nehmen wir Schweizer uns ein Beispiel!
Oftmals kam ich mir voellig daneben vor. In diesem Haushalt koennte ich mir nicht einmal eine Tasse Tee kochen! Ich probierte trotzdem mich irgendwie nuetzlich zu machen. Ich half beim Wasser tragen (auf der Stirn), Gras schneiden, Gemuese schnaetzeln und Reisgrasbuendel zu knuepfen. Das hat viele gut gemeinte Lacher verursacht.
Das Wasser wird 15 Minuten bergaufwaerts zum Haus getragen. Geduscht wird mit einem Lunghi (nepalischer Rock) am selben Wasserhahn wo Trinkwasser geholt wird, Kleider gewaschen werden (Maenner waschen ihre Kleider hier ueberigens selber) und geschwatzt und getratscht wird.
Es war eine super Woche, die ich auf keinen Fall missen moechte! Hier einige Eindruecke: 

Purna

Das Haus

Huehner fuettern - Huehnerhoefe gibt es hier keine, die Tiere laufen frei in der Gegend herum.
Kumari (Purnas Schwester) saeubert Linsen.
Der Abwasch wird von den Huehnern ueberwacht. Falls irgendwo ein Reiskorn hinfaellt, wird es sofort aufgepickt. Wozu braucht man da einen Staubsauger?

So wird gekocht...
Wassertanks in der Kueche
Suesskartoffel graben

Das Messer ist ein Allerweltsding! Damit wird in der Kueche und auf dem Feld handtiert. Man braucht es zum Gemuese schnaetzeln, Gras fuer die Tiere schneiden und Fingernaegel putzen... Zum Gemuese schnaetzeln habe ich dann aber zum Vergnuegenaller, mein schweizer Taschenmesser hervorgezaubert:-)

Purans Vater entfellt einen Ziegenkopf. Fuer das Fest wurde eine Ziege und ein Bueffel geschlachtet.
Das Feld wurde kurzerhand in eine Metzgerei verwandelt... Zum Glueck bin ich Vegetarierein!!!

Purnas Mutter braut Rakshi (Alkohol).
  
Reisgrasbuendel
  
Purnas Mutter knuepft Reisgrasbuendel
Purnas Vater schlaegt die Buendel auf den Boden, damit die Reiskoerner abfallen. Das Reisgras wird den Tieren im Winter gefuettert.

Reisfeld
Sowohl das Reis wie auch das Reisgras muessen 45Min bergaufwaerts getragen werden. Ich probierte mich auch nuetzlich zu machen, aber mein Bund ist nur halb so gross wie diejenigen der Nepali!

Purnas Bruder sucht Steine um eine Mauer zu bauen.

Reisfelder
Wie zu Gotthelfs Zeiten!!!
Sonnenaufgang am Manaslu von der Terrasse des Hauses aus fotografiert. Wow!!!

Donnerstag, 18. November 2010

Rampur

Die letzten drei Tage habe ich bei Ben in Rampur verbracht. Es war sehr speziell, aber wunderschoen jemanden zu treffen, den man aus der Schweiz kennt. Es war soooooooooo schoen mit ihm ueber das Berner Oberland, das Klettern und unsere gemeinsamen Freunde (nur Positives!!!) zu sprechen. 
Ben (so nennt er sich hier der Einfachheit halber) wohnt in einer Familie auf dem Land. Die Familie besteht eigentlich nur aus Mutter (25jaehrig) und Kinder. Der aeltere Sohn (7jaehrig) ist im Internat, also ist nur der juengere(5jaehrig) zu Hause. Der Vater ist seit vier Jahren in Spanien um Geld zu verdienen.
Momentan arbeitet Ben in einem Gemuesegarten. Spaeter wird er dann auch noch im Kinderheim arbeiten. Ich habe zwei Tage im Garten mitgearbeitet. Es war sehr spannend! Und alles wird noch wie vor 100 Jahren gemacht. Handarbeit ist gefragt! Und ich habe echt Zweifel, dass ich meine Fuesse je wieder sauber kriege!!!
Nebst Ben gibt es auch Volonteers aus Finnland, Frankreich und Australien. Und keiner von denen kennt Schnupftabak! Wir waren die Stars damit:-)

Das Haus von Bens Familie.

In diesem Gebaeude befindet sich Bens Zimmer, der Bueffelstall und die Vorratskammer.

Babu (kleiner Junge) spielt mit der Ballpumpe.
Ben, Ama und Babu
Wasserhahn, Dusche, Waschmaschine, Abwaschmaschine...

Ama am Geschirr waschen

Ama am Kleider waschen

Haustiere - an Gekos, Kakerlaken, Ameisen, Froesche und Maeuse habe ich mich gewoehnt. Spinnen hingegen schaffen es immer noch, mir einen Schrei zu entlocken. Und hier gibt es besonders grosse Modelle dieser Tiere!!!

Der Einkaufsladen in Bens Dorf.
Der Garten sieht doch einem Schweizergarten verblueffend aehnlich.

Das Klima und der Boden sind sehr gut fuer die Pflanzen. Alles waechst schnell, leider auch das Unkraut.
Der Gaertnermeister - Bairam -am Werk
Wenn Profis giessen...
Auch das muss ein Profi sein!

Wasserhahn im Garten

Netter Besuch im Garten! Bairam verstand nicht, dass wir uns nach dem Fund dieser Schlangenhaut fuerchteten durchs Gras zu spazieren... Die Haut ist ausgestreckt so lang wie ich gross bin!

Lumbini

Lumbini ist in der naehe der indischen Grenze. Es ist der Geburtsort des Buddhas. Dementsprechend heilig ist der Ort auch... Viele Laender haben hier einen Tempel gebaut. Es ist interessant die verschiedenen Tempel anzuschauen.







Geburtsstaette Buddhas
Secret Garden - links oberhalb der roten Fahne sitzt ein Aefflein
Affen spielen mit den Gebetsfahnen
Zur Zeit befinden sich ganz viele tibetische Moenche in Lumbini. Sie sind 10 Tage hier und verbringen die meiste Zeit mit beten. Es ist schoen, dabei zuzuhoeren!



Beim Barbier...
vor dem Abendteuer
Haareschneiden, rasieren, Massage...