Die letzten beiden Tagen haben wir auf dem Zeltplatz auf der Otago Peninsula verbracht (in der Naehe von Dunedin). Landschaftlich ein Traum und die Tierwelt ist wie im Zoo! Nach einkaufen, organisieren und flanieren in Dunedin, haben wir am naechsten Tag eine Wanderung in denn Duenen der Halbinsel gemacht. Wow!!! Nebst Schafen, Moeven und Spinnen konnten wir Seeloewen beim Sonnenbaden und Spielen beobachten.
Per Auto sind wir dann zum Royal Albatross Breading Center gefahren und konnten tatsaechlich Albatrosse sehen. Die Groesse dieser Voegel ist beeindruckend! Und zum Schluss haben wir am Abend in der Daemmerung noch Blue Penguins gesehen. Die sind sehr niedlich!!!!
Wegen des schrecklichen Regenwetters sind wir immer noch in Bannockburn bei McIntyres... Wir haben zwei Ausfluege gemacht: Einen Tag verbrachten wir in Queenstown. Da es in Stroemen regnete, blieb uns nicht viel anderes uebrig, als eine Shoppingtour zu machen. Trotz Ausverkauf, ist das hier eine ziemlich teure Angelegenheit. Immerhin habe ich nur Dinge gekauft, die auf der Einkaufsliste standen! Heute fuhren wir nach Wanaka und gingen ins PuzzlingWorld Museum. Von optischen Taeuschungen wurde uns fast schwindlig. Wir mussten viel staunen und es war sehr interessant! Und aus dem riesigen Labirinth fanden wir zum Glueck auch wieder hinaus!
In Bannockburn besuchten wir Freunde meiner Eltern. 1980 haben sie zusammen mit McIntyres Nikolaustag gefeiert. 1993 waren sie an meinem Geburi in der Schweiz und jetzt habe ich mit ihnen Weichnachten gefeiert...
Lindsay und Mary haben drei Soehne. Einer lebt in Amerika und war nicht da. Die anderen beiden waren hier. Hamish mit Freundin und Richard mit seiner Frau und den beiden 20 Monate alten eineiigen Zwillingen Emily und Zoe. Ausserdem ist ein schwedischer Austauschstudent hier. Es war also etwas los hier und das Haus voll! Kein Problem, wir haben unser Zelt im Garten aufgestellt:-)
Weihnachten wird am 25. Dezember gefeiert. Nach einem feinen Fruehstueck gehts los mit der Geschenksschlacht. Kulturschock!!! Soooooooooooooooooo viele Geschenke hat noch nie ein Nepali gesehen!
Und danach gabs natuerlich den traditionellen Truthahn. Ganz mutig habe ich auch ein bisschen probiert, entschied mich dann aber, beim Gemuese und Dessert zuzuschlagen.
Nach fast 48 Stunden Flug und Warten in Doha und Melbourne bin ich vor vier Tagen in Christchurch angekommen. Alles ist rund gelaufen, aber ich war ziemlich muede... Nun verbrachte ich aber gemuetliche erste Tage und habe den Jetlag und das Schlafmanko ueberwunden:-) Der Kulturschock sitzt aber nach wie vor tief! Ich bin froh, dass ich mit Maetteli, Schlafsack und Zelt unterwegs bin. So ist immerhin das Bett noch ein bisschen hart... Zugegeben, ich geniesse die heisse, saubere Dusche, das Sitz-WC und der frische Salat! Aber gleichzeitig frage ich mich, wieso es im Badezimmer 4 Lampen braucht, wozu wir schon zum Fruehstueck zwei verschiedene Teller benuetzen und wieso wir nicht einfach immer Reis essen. Dal Bhat ist so lecker, dass man es ruhig zweimal taeglich essen kann... Ich getraue mich hier auch wieder, eine Strasse zu ueberqueren, obschon jeder mit dem Auto faehrt und niemand zu Fuss unterwegs ist... Aber zum Glueck habe ich Irina. Ihr kann ich alle meine Fragen stellen (oft hat sie aber auch keine Antwort) und sie hoert sich geduldig meine 1000 Nepalgeschichten an. Ich freue mich mit ihr, unserem Auto und unserem Zelt, die naechsten 3 Monate in diesem Land zu verbringen!
Noch eine Nacht in Kathmandu, dann werde ich Nepal verlassen. Ich habe sehr gemischte Gefuehle dabei! Einerseits freue ich mich sehr auf Neuseeland und besonders darauf meine Kollegin Irina zu treffen und mit ihr zu reisen. Andererseits ist mir Nepal sehr ans Herz gewachsen. Und die vier Monate die ich hier verbrachte haben meinen Blick auf die Welt veraendert. Ganz Vieles aus der westlichen Welt musste ich hier hinterfragen. Und oft kam ich in Erklaerungsnotstand wenn ich nach dem Leben in der Schweiz gefragt wurde. Wie laest sich zum Beispiel einem Nepali Bauern (die sind alle Selbstversorger) erklaeren, dass in der Schweiz die Bauern vom Staat subventioniert werden, sie gleichzeitig aber dem Staat auch Steuern zahlen muessen? Oder wieviele Versicherungen wir haben: Krankenkasse, AHV, Suva, Arbeitslosenkasse, Hausrat, Gebaeudeversicherungen, etc... Hier hat niemand fuer nichts eine Versicherung! Oder was macht eine Floristin? Wie funktionert eine Zentralheizung? Was ist ein Fahrplan? Wieso braucht eine vierkoepfige Familie mehr als ein Zimmer zum wohnen? Und, und, und... Ich konnte hier eine wirklich tolle Zeit verbringen, die ich auf keinen Fall missen moechte! Nepal ist ein wunderschoenes Land und hat kulturell und landschaftlich viel Interessantes zu bieten. Und vor allem sind Nepali ausserordentlich zufriedene, nette und hilfsbereite Menschen!
Zum Schluss noch ein paar Bilder aus dem Alltag von Kathmandu:
Momorestaurant - am Anfang hat man Angst, sich hier eine Magenverstimmung einzuholen. Aber mit der Zeit denkt man nicht mehr daran. Die Momos und das Chowmein sind lecker und kosten meist weniger als 1 Franken!
Das 'Fleugehuesi' in der Zubenweid ist direkt modern im Vergleich zu diesem 'Kuehlschrank'!
Gemueseladen
Verkehrschaos! Es ist schwierig das auf einem Foto festzuhalten. Aber der Verkehr ist das anstrengendste in Kathmandu! Heute habe ich mich sogar geweigert, die Strasse zu ueberqueren und stattdessen ein Taxi genommen. Es ist wirklich lebensgefaehrlich fuer eine Europaerin!
Papaya, Gurken und sauer-scharfe Zitronen und schon kann ein Geschaeft eroeffnet werden!
Ein Rikshafahrer wartet auf faule Touristen (=Kundschaft)
Solche Tante-Emma-Laeden gibt es Tausende. Und man erhaelt fast alles hier!
Schaf und Ziegenmarkt mitten in der Stadt.
Das Touristenviertel Thamel
Heute besuchte ich den Narayahiti Royal Palace von Kathmandu. Leider waren Fotokameras verboten. In diesem Palace hat die Koenigsfamilie gewohnt, bis sie 2001 alle erschossen wurden. Es war sehr eindruecklich zu sehen, wie auch in diesem Land, wo viele Menschen unter der Armutsgrenze leben, Luxus moeglich ist! Wo bleibt die Gerechtigkeit?
So das wars aus Nepal... Die naechste Nachricht wird, wenn alles gut geht, aus Neuseeland kommen! FROHE WEIHNACHTEN UND ALLES GUTE IM NEUEN JAHR!
Den heutigen Tag verbrachte ich in Bhaktapur. In dieser Stadt unweit von Kathmandu wir die Newarikultur noch echt gelebt. Es hat unglaublich viele Hindutempel und andere Sehenswuerdigkeiten. Mich hat vor allem die Toepferei beeindruckt!
Hindugoetter
Shiva
Keine Goettin!!!
Hindutempel
Bhaktapur Durbar Square
Pro Topf braucht der Mann ca. 2 Minuten! Pro Tag macht er ueber 100 Toepfe (sofern es kein Stromausfall gibt). Alle sehen genau gleich aus. Wie mit der Maschine gemacht. Beeindruckend!
An der Sonne werden die Toepfe und Schalen getrocknet.
Fleissige Haende schickten die Toepfe abwechslungsweise mit Heu auf einen Haufen. Danach wird die ganze Sache angezuendet und die Toepfe werden so gebrannt.
Die letzten Tage meiner Nepalzeit verbringe ich nun in Kathmandu. Ich probiere mich mit dieser Stadt nun doch noch anzufreunden und es scheint zu gelingen...
Gestern besuchte ich den Pasupatitempel am Bagmati Fluss. Dort werden die verstorbenen Hindileute verbrannt. Es ist sehr eindruecklich und stimmt ziemlich traurig. Der Fluss ist eine einzige Schmutzpfuetze und ich hoffe, meine Asche wird einmal an einem schoeneren Ort landen... Aber fuer die Hindu ist der Bagmati ein heiliger Fluss.
Ich wuensche allen meinen BlogleserInnen frohe Weihnachten ohne Stress und Aerger! Ich bin momentan noch hier in Nepal in Kathmandu. Ausser frischen Mandarinen und Erdnuessen herrscht hier absolut keine Weihnachtsstimmung. In zwei Tagen fliege ich nach Neuseeland. Kulturschock ist vorprogrammiert! Ich werde mich dort mit Irina treffen und mit ihr zusammen durch das Land reisen. Juhui!!! OEICH ALLNE SCHOENI WIEHNACHTE UND ES GUETS NOEIS! Ich werde euch an Weihnachten besonders vermissen!
Die letzten 15 Tage verbrachte ich mit trekken im Langtang Nationalpark und Helambu. Landschaftlich ein Traum!!!
Ich war diesmal alleine mit Purna dem Guide unterwegs. Wir hatten eine gute Zeit zusammen!
Leider hatte ich fast waehrend dem ganzen Trek Magenprobleme und Durchfall. Das hat ziemlich an der Energie gezehrt und ich fuehlte mich zum Teil sehr schlapp. An einem Tag, nachdem ich die ganze Nacht auf der Toilette verbracht habe (und es so kalt war, dass mit der Zeit das Wasser gefror um die Toilette zu spuehlen), musste ich dann auch wirklich im Bett bleiben. Weil wir auf fast 4000 Meter Hoehe und 5 Tagesmaersche von der Zivilisation entfernt waren, bekam ich dann ploetzlich Angst. Mein Imodium hatte ich schon lange abgesetzt, weil es keine Wirkung zeigte. Ich probierte mich mit Schwarztee, Suppe und Mineralwasser am Leben zu erhalten. Das Problem war einfach, dass das Mineralwasser kurz vor dem Gefrierpunkt war und bei den warmen Getraenken konnte man nie sicher sein, ob das Wasser auch wirklich abgekocht ist und alle Bakterien tot sind...
Trotz diesen Schwierigkeiten war es eine tolle Zeit und ich konnte viel Schoens sehen und erleben!!!
Langtangvalley - in den tieferen Regionen ist Dschungel mit Rhododendron und Bambus, weiter oben kommen Tannen und schliesslich wird es buschig und dann bergig. Sehr abwechslungsreich!
Aussicht auf den Ganesh Himal und rechts tibetische Berge
Langtang Liru
Ganesh Himal
Langtang Liru
Langtang Himal
Affen begleiteten uns waehrend des ganzen Treks. Das sind lustige Tiere, denen man stundenlang zuschauen koennte!
Yaks sind die Tiere, die die Menschen hier am Leben erhalten. Milch, Kaese, Yoghurt und Fleisch, aber auch Wolle sind fuer die Menschen hier lebenswichtig. Der Kaese und das Joghurt schmecken ausgezeichnet. Auf das Fleisch habe ich verzichtet!
Langtang Dorf. Im Hintergrund links der Tserko Ri. Dieser fast 5000 Meter hohe Berg waere eigentlich das Ziel gewesen. Leider musste ich stattdessen den Tag im Bett verbringen. Auch am uebernaechsten Tag war ich nicht einmal fit genug eine Tagesetappe bergabwaerts zu bewaeltigen und musst fruehzeitig aufgeben...
Ueberall gibt es heilig Orte und Gebilde, die immer links und im Uhrzeigersinn umgangen werden muessen.
Im Langtangvalley leben Tamangleute und Tibeter. Die beiden Kulturen sind einander aehnlich. Hier eine Tamangfrau.
Langtang Himal kurz vor Kenjin Gompa
Langtang Liru
Man siehts mir vielleicht auf den ersten Blick nicht an, aber ich fuehlte mich hier hundeelend! Alle 10 Minuten musste ich absitzen und ausruhen. So kommt man nicht weit, hat dafuer aber genug Zeit, die schoene Landschaft zu bewundern!
Ich bin groesser als die ueber 6000 Meter hohen Berge:-)
Kenjin Gompa
Blick hinunter auf Kenjin Gompa
Hier sind wir wieder weiter unten im Langtangtal und es wird wieder gruen...
Blick zurueck auf den Langtang Himal
Im Hintergrund Ganesh Himal
Ganesh Himal
Sonnenuntergang am Langtang Himal - fuer solche Augenblicke lohnt es sich ein bisschen zu leiden!
Langtang Liru
noch einmal...
Wenn grad kein Stall zur Verfuegung ist, kann man das Pferd auch auf der Terrasse anbinden. Kein Problem!
Lauribinia. Auf dem Weg in den Helambu mit Blick zurueck auf den Langtang Liru.
Links Manaslu, rechts Ganesh Himal
Langtang Liru
Langtang Liru
Gosainkund
Gosainkund liegt kurz vor dem Lauribina La Pass. Der Lauribinia La Pass ist der Uebergang zwischen Langtang und Helambu. Dieser Pass ist mit 4610 Meter fast so hoch wie unsere Dufourspitze... Zum Glueck hatte ich keine Probleme mit der Hoehe!
Auf dem Lauribina La Pass. Der See ist gefroren und ich habe auch gefroren, aber es war wunderschoen. Zudem hatten wir alles fuer uns alleine. Wir standen extra frueh auf, um den Sonnenaufgang zu bewundern.
Blick vom Pass hinunter Richtung Helambu.
Geschafft! Auf der Passhoehe.
Blick vom Helambu zurueck auf den Lauribinia La Pass.
Wow der Himal. Leider kann fast niemand sagen, welcher Berg wie heisst. Aber ist ja eigentlich auch egal, sie sind sowieso wunderschoen!!!
Melamchigaun - hier sind Sherpa zu Hause.
Helambu
Ausblick auf den oestlichen Himal. Links im Vordergrund die Ama Yangri. Ich haben den Huegel entdeckt und sofort den Entschluss gefasst, dort oben einen Sonneaufgang zu erleben. Es hat einiges gebraucht, bis ich Purna von dieser Idee ueberzeugen konnte, aber ich habs geschafft. Was ich will, das will ich!!! Es hat sich vollkommen gelohnt um 4 Uhr morgens aus dem Bett zu kriechen und der Kaelte zu trotzen! Der Sternenhimmel und der anschliessende Sonnenaufgang haben fuer alles entschaedigt!
Wow, Ausblick von der Ama Yangri.
Was will man mehr?
Die Sonne ist bereits vor einer Weile aufgegangen, aber der Ausblick ist immer noch fantastisch. Oestlicher Himal.
Langtang Himal
Es gibt nicht nur wunderschoene Sonneaufgaenge sondern auch Sonnenuntergaenge!!!
Am letzten Tag wollten wir eine Abkuerzung nehmen und landeten irgendwo mitten im Dschungel. Ende Weg, nur ein verlassenes Haus. Durch das Dickicht gelangten wir schliesslich dann wieder auf den Richtigen Weg. Auch dieser extra Ausflug hat sich gelohnt!
Und schliesslich noch ein Bild von Purna, der mir all das ermoeglicht hat... Es war trotz gesundheitlichen Problemen eine super Zeit!!!